Mittwoch, 30. März 2011

Kontroversen um ADHS

Zwar ist ADHS schon heftige Menstruationsblutung berühmt und es gibt viele Langzeitstudien zur Behandlung mit Methylphenidat sowie zur Auswirkung von unbehandeltem ADHS auf die Biographie der Betroffenen. Zwar die Durchbrüche in welcher Erforschung jener Genese von ADHS und das Erkennen als neurobiologische Störung folgten erst seither Alan Zametkins PET-Studie von 1990. Dieser neurologische Wirkmechanismus ist, wie zum Beispiel zwischen Schizophrenie und anderen neurologisch bedingten psychischen Störungen, noch nicht vollständig entschlüsselt. Welcher aktuelle Forschungsstand ist äußerlich dieser Neurologie zudem nicht immer in Maßen vertraut, um Fehlinformationen und unsachlichen Argumenten vorzubeugen.

Außerdem werden mehrfach Ängste vor dem unter das Betäubungsmittelgesetz fallenden Methylphenidat und die vermeintliche Persönlichkeitsveränderung von ADHS-Betroffenen durch Medikation und Verhaltenstherapie aufgegriffen. Die daraus resultierende Verunsicherung von Eltern Betroffener und folgende Verweigerung einer medikamentösen Behandlung kann ein ADHS-Kind, solange wie es medikationsbedürftig ist und ein Coaching offenkundig nicht ausreicht, den erweiterten Risiken von Sucht, Depression und gesellschaftlichem und sozialem Abstieg aussetzen.

Kirsten Stollhoff zeigt die Möglichkeit auf, dass viele ADHS-Betroffene - mit Einschränkungen - nach ihrer Diagnose wohnhaft bei (Adresse) medikamentöser Einstellung keiner Therapie durch Psychoanalyse oder welcher tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie benötigen, die sich mit den Folgeerkrankungen befasst. Im Zuge dessen ist ein Kompetenzstreit entbrannt, in dessen Rahmen die neurobiologische Genese dieser Störung in Zweifel gezogen und die medikamentöse Therapie kritisiert wird. Die Argumentation wird in vielen Fällen gestützt durch die Aussagen des umstrittenen Göttinger Neurobiologen Gerald Hüther, der sich zig-mal gegen eine medikamentöse Therapie von ADHS in psychoanalytischen Fachzeitschriften äußert und 2002 mit einer Untersuchung von fünf Ratten zusammensetzen Zusammenhang zwischen Methylphenidat und jener Parkinson-Krankheit herstellte, der doch mittlerweile widerlegt ist und von dem sich jener Arbeitskreis Neurobiologie jener Georg-August-Universität Göttingen nachdrücklich distanziert.
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